Sommer 2021 & 2022

In Zusammenarbeit mit unserem Partnerverein COERESO haben wir für die 2018 gebildete Tuzamurane Gemeinschaft Geld gesammelt, um eine Schuhproduktionsmaschine zu finanzieren. Die Tuzamurane Gemeinschaft besteht aus 21 Frauen und 4 Männern. Ihr Ziel ist die gegenseitige Unterstützung, wobei Zentrale Punkte der Gemeinschaft das Entkommen aus der Armut und das Sichern der finanziellen Unabhängigkeit sind. Aus diesem Grund hat sich die Gemeinschaft selbstständig gemacht, indem sie Ressourcen für die Produktion von Kleidern und Schuhen investierten – die hergestellten Produkte werden anschliessend verkauft.

Da die Produktion dieser Güter kapitalintensive Maschinen benötigt und die Mieten für solche Maschinen zu hoch sind, haben wir zusammen mit COERESO Gelder gesammelt, um diese Maschinen zu finanzieren. Solche Maschinen, wie etwa die Schuhproduktionsmaschine, ermöglichen eine langfristige finanzielle Unabhängigkeit und sind somit für die Gemeinschaft essenziel.

Weiter Informationen zu diesem Projekt sind unter diesem Link zu finden: https://coereso.ch/tuzamurane/

Sommer 2017 & 2018

Seifenproduktion – Investition ca. CHF 3’400

Es handelte sich um eine Zusatzinvestition in ein bereits angelaufenes Projekt von unserem Partnerverein COERESO. Die Frauengruppe aus Nyamico hat es geschafft, mit der Anfangsinvestition von COERESO ein erfolgreiches und profitables Geschäft in der Herstellung von Flüssigseife aufzubauen. Cambiela beteiligte sich am nächsten Schritt, der Kauf einer Maschine. Benötigt wurde eine Maschine, welche die Herstellung von Seifenblöcken ermöglicht, um die Zielgruppe auf den Hotellerie Bereich in Ruanda zu erweitern. Ziel ist es, die Produktionskapazität und den Umsatz zu steigern. Die Gruppe zeigt grosses Engagement und hat bereits von sich aus angefangen, einen Teil des Gewinns als Anteil für die bevorstehende Investition zurückzulegen.

Stoffproduktion – Investition ca. CHF 1’200

Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Gruppe von Frauen, die ein Geschäft aufbauen will. Die Frauen aus Twambikirane möchten durch das Färben von Stoffen und der anschliessenden Verarbeitung zu Kleidern und diversen Taschen Einkommen generieren. Die Investition von Cambiela finanzierte den Aufbau des Geschäfts und ein erstes Lager an Stoffen und Farben. Die Stoffe und die Farben werden aus den erzielten Erlösen finanziert. Zielgruppe der Frauen ist, nebst den Touristen, vor allem auch die lokale Bevölkerung.

Hühnerfarm – Investition ca. CHF 6’700

Beim dritten Projekt handelt es sich um eine Hühnerfarm der Kagina Potter’s Cooperative im Kamonyi District. Das Ziel war, dass jede Familie am Anfang drei Hühner bekommt und von den Erträgen in Form von Eiern und Fleisch profitieren kann. Dies ist vor allem für die Kinder der Familien wichtig, um Mangelernährung vorzubeugen. Zudem haben die Familien die Möglichkeit, übriggebliebene Eier zu verkaufen und somit ein Einkommen zu generieren. Eine Brutmaschine sorgt dafür, dass der Hühnerbestand wächst.

Cambiela Kuh – Wiederkehrende Investition CHF 1’435

Auch in den beiden Jahren 2017 und 2018 wurde wieder eine Kuh, im Rahmen des Cow for Peace Projekts der Organisation CARSA finanziert.

Winter 2016/2017 – Realisierung ca. CHF 6’000

Ein Jahr nach unserem ersten Besuch in Ruanda werden wir wieder zurück in die Gemeinschaften gehen. Es werden nochmals vier Kuhställe in der Gemeinschaft erbaut.

Weiter wird ein neu aufgebautes Projekt unterstützt: Eine Frauengemeinschaft von Masaka, in einem Distrikt in der Nähe von Kigali, möchte sich durch die Herstellung von Seife finanziell unabhängig machen. Sobald ihnen das gelingt, ist ihr nächster Schritt Englisch zu lernen, da dies schliesslich die Business Sprache ist. Wir werden diese Frauen zum einen bei der Erstausstattung für die Seifenproduktion, sowie bei den Lehrmitteln für den Englischunterricht unterstützen. Durch Irina Zehnder werden Lehrpersonen organisiert, welche bei der nachhaltigen Realisation des Projekts mithelfen.

Sommer 2016 – Realisierung ca. CHF 2’000

In Zusammenarbeit mit Irina Zehnder und der Organisation CARSA werden wir im Sommer 2016 wieder die Versöhnungsprozesse unterstützen. Bei diesen geht es um die Versöhnung von Opfern und Tätern des Genozids, welche nach wie vor vieles für ein friedliches Zusammenleben leisten. Wie schon im Februar 2016 werden wir uns auf den Cow-for-Peace Workshop fokussieren und deshalb den Bau von zwei Kuhställen inklusive Kuh finanzieren. Dies wird in der Gemeinschaft im Distrikt Kamonyi sein, welche wir im Februar besucht haben. Weiter werden für 50 Kinder in dieser Gemeinschaft Schuluniformen finanziert. Diese ist notwendig, dass die Kinder eine Schule besuchen können.

Im Februar 2016 reiste ein Teil unseres Teams erstmals nach Ruanda, um die Organisation CARSA zu unterstützen. CARSA setzt sich seit dem Jahr 2002 für die Aussöhnung der Hutu und Tutsi Bevölkerung ein, deren Beziehung aufgrund des Völkermordes im Jahr 1994 auf Misstrauen basiert. Cow for Peace (eine Kuh für den Frieden) ist eines der Programme der Organisation CARSA, indem Opfer und Täter des Genozides ihre Vergangenheit gemeinsam durch den Bau eines Kuhstalles aufarbeiten. Die anschliessende Übergabe einer Kuh, welche von Cambiela gespendet wird, dient als Versöhnungssymbol und verpflichtet die Parteien, gemeinsam für das Wohl des Tieres zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen. Den Projektbericht finden Sie hier.

Weitere Informationen:

Geschichte Ruanda

Im Jahre 1994 wurde die ruandische Gesellschaft durch einen Völkermord tief erschüttert. Der ruandische Genozid kostete 800’000 Menschen da Leben. In einer Zeitperiode von 3 Monaten verfolgte und tötete die Mehrheit der Hutus die Minderheit der Tutsi. Ein ethnischer Konflikt gipfelte in einem der brutalsten und blutigsten Völkermorde des Jahrhunderts.

Im Juli 1994 konnte der Völkermord durch die Rebellenarmee RPF beendet werden, die Gesellschaft jedoch war tief geteilt in zwei Ethnien. Um wirtschaftlich sowie sozial wieder auf die Beine zu kommen, musste die Gesellschaft sich vergeben – eine unbeschreiblich grosse Herausforderung.

Seit dem Völkermord an den Tutsi sind nun 21 Jahre sind vergangen, Ruanda wird als aufgehender Stern Afrikas beschrieben. Ruander haben das geschafft, was alle und wohl auch sie selbst für unmöglich gehalten haben, den Peiniger zu vergeben und friedlich zusammen zu arbeiten und leben.

Organisation Carsa

Versöhnung wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne jene Ruander, die sich aktiv für ihr Land eingesetzt haben. So wie Christophe, unser direkter Ansprechpartner in Ruanda. Christophe ist der Leiter von der Organisation Carsa – Christian Action für Reconciliation and Social Assistance. Er gründete Carsa aus der Überzeugung, dass auf Ruanda eine positive Zukunft wartet und durch Kooperation alles möglich sei.

Carsa war und ist aktiv in der Versöhnungsarbeit. Durch verschiedene Programme wie Versöhnungsworkshops, High Five Bibelschulen und Cow for Peace unterstützen sie ruandische Gemeinschaften bei deren Versöhnungsprozess um wieder als Gemeinschaft friedlich zusammen zu leben.

Cow for Peace sieht vor, dass ein direkter Täter und Opfer des Völkermordes zusammen einen Stall für eine Kuh bauen. Kulturell und traditionell gesehen ist die Kuh das höchste Gut in Ruanda, ein Synonym für Wohlstand und Lebensqualität. Zusammen sind Opfer und Täter verantwortlich für die Kuh. Opfer und Täter kooperieren, schliesslich muss das Überleben der Kuh gewährleistet sein. Durch die Kooperation wird der Versöhnungsprozess aktiv unterstütz und ermutigt. Cambiela wird Carsa bei dem Projekt Cow for Peace unterstützen.