Im Juli reisten wie mit unserer Partnerorganisation COERESO nach Ruanda. Nachdem der Genozid von 1994 unendliches Leid über Mensch und Land brachte, ist Ruanda heute eines der stabilsten und sichersten Länder Afrikas, welches weitestgehend als korruptionsfrei gilt. Beim Land handelt es sich um das am dichtesten bevölkerte Afrikas. Es grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch das Land der tausend Hügel genannt.
In der ersten Woche fand im Süden des Landes ein Austausch mit Studierenden statt. Der Austausch ermöglichte uns einen direkten Einblick in die Sichtweisen und Träume junger Menschen. Während fünf Tagen arbeiteten wir zusammen und diskutierten über unsere Lebensweisen, Hoffnungen, beruflichen Aussichten sowie die gesellschaftlichen Entwicklungen. Aber auch andere Aktivitäten wie das gemeinsame Erkunden des nahegelegen Regenwaldes standen auf dem Programm der wertvollen Zusammenkunft. In den fünf Tagen konnten wir sehr vieles über Ruanda lernen, was dem üblichen Tourismus vorbehalten bleibt. Ebenfalls wurde bewusst, dass die Schulen in den Ländern Afrikas eine äusserst wichtige Rolle zukommen. Sie gelten als das «Tor der Zukunft».
In der zweiten Woche standen die Gemeinschaften im Fokus, welche von COERESO seit mehreren Jahren in Form von Entwicklungskooperationen unterstützt werden. Im Vergleich zu anderen Non-Profit-Organisationen ist es COERESO ein direktes Anliegen, gemeinsam mit den Menschen vor Ort eine Lebensgrundlage aufzubauen. Das heisst, dass den Gemeinschaften ermöglicht wird, wichtige Produkte wie Seifen und Schuhe selbständig herzustellen und in ihren Gemeinschaften zu verkaufen. Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen den einzelnen Gemeinschaften von bis zu 600 Personen ein besseres, sicheres und freieres Leben ermöglichen, wobei das Erlangen der wirtschaftlichen Unabhängigkeit im Zentrum steht. Leider können die Menschen nicht auf eine zuverlässige Unterstützung des Staates zählen, weshalb sie auf die Hilfe von vertrauensvollen Organisationen wie COERESO angewiesen sind.
Die Erlebnisse in Ruanda waren unbeschreiblich intensiv und berührten die Reisenden auf unzähligen Ebenen. Daraus entstanden spannende als auch kritische Diskussionen in der Gruppe. Für die Mitglieder von Cambiela ist eine Studienreise mit COERESO eine einzigartige Möglichkeit, die Auswirkungen des eigenen Engagements zu erleben. Die Menschen persönlich kennenzulernen und ein Einblick in ihr Leben zu erhalten, betrachten wir als unglaubliches Geschenk. Es motiviert uns, uns gemeinsam für eine solidarische, friedliche und gerechte Welt einzusetzen.
Bericht verfasst durch Samuel Lusti
Bilder von Eric Dieth, COERESO